Der erste Tag: Ein etwas komisches Gefühl. Ich fahre mit dem Sessellift nach oben. Da die Bergbahnen gerade Revision machen, darf ich dankenswerter Weise mitfahren, das spart mir 1 1/2 h Fußmarsch. Oben auf der Gamsalp ist alles noch ruhig. Alle Fenster sind verschlossen, nur der Bahnchef ist noch da. Nach kurzer Verabschiedung mach ich mich auf den Weg nach oben. Es ist schon ein unbeschreibliches Gefühl. Ich und mein Hund schreiten Schritt für Schritt weiter weg von der Zivilisation in die Stille. Mir wird etwas mulmig. Was wird der Sommer bringen, wird alles gut gehen. Ich versuche mich von den Gedanken abzulenken, schaue nicht ins Tal hinunter, sondern versuche nach vorn zu schauen, rede mit mir selbst und mit Cookie. Bei der Hütte angekommen fühle ich mich wieder wie daheim. Der Geruch in der Hütte ist wie 2011, auch wenn es im Moment hier noch sehr verlassen aussieht. Keine Vorhänge an den Fenstern, alles verriegelt und verschlossen. Es liegt rund um die Hütte noch viel Schnee und sieht noch gar nicht wirklich nach Alpsommer aus. Die Schafe werden erst in 2 Tagen kommen, somit bleibt mir genug Zeit, mich hier einzurichten. Das Essen und meine persönlichen Sachen, das noch im Winter herauftransportiert wurde steht unversehrt auf dem Tresen, es kann losgehen!!!
So startete mein dritter Alpsommer, der 2te nach 2011 auf dem Gamserrugg. Anfangs war das Wetter nicht wirklich gut, Schnee, viel Regen und für die Jahreszeit zu kalt. Die Schafe fühlten sich allerdings sehr wohl und es gab genug Gras. Vor allem die letzten 3 Wochen waren ein Traum. Schönstes Spätsommerwetter mit angenehmen Temperaturen und jeden Tag Sonnenschein! Dass während der Alpzeit 15 Lämmer zur Welt kamen, machten alles perfekt.